CFTC prüft tokenisierte Fonds für effizientere Märkte
**tl;dr:** Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) plant die Einführung von tokenisierten Fonds, was die Finanzmärkte erheblich beeinflussen könnte. Durch den Einsatz von Distributed Ledger Technology (DLT) für die Verwaltung von Sicherheiten könnten Unternehmen ihre Kapitaleffizienz steigern. Führende Finanzinstitute wie BlackRock und Franklin Templeton sind bereits aktiv in diesem Bereich tätig.
Was sind tokenisierte Fonds?
Tokenisierte Fonds sind traditionelle Finanzprodukte, wie Anleihen oder Geldmarktfonds, die auf einer Blockchain abgebildet werden. Mit der sogenannten Distributed Ledger Technology (DLT) können diese Vermögenswerte als digitale Token gehandelt und verwaltet werden. Der Vorteil dieser Technologie liegt in der höheren Effizienz und Transparenz bei der Verwaltung von Sicherheiten (Collateral) für Finanzgeschäfte.
Die Rolle der CFTC
Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) ist eine US-Behörde, die für die Regulierung der Derivate- und Futures-Märkte zuständig ist. Eine ihrer Unterkomitees hat nun Empfehlungen zur Nutzung von DLT für die Verwaltung von nicht-bargeldbasierten Sicherheiten vorgelegt. Das Ziel ist es, registrierten Firmen zu ermöglichen, tokenisierte Vermögenswerte zu halten und zu übertragen. Diese Empfehlungen werden aktuell von der CFTC geprüft und könnten noch in diesem Jahr verabschiedet werden.
BlackRock und Franklin Templeton als Vorreiter
BlackRock und Franklin Templeton gehören zu den führenden Akteuren im Bereich der tokenisierten Geldmarktfonds. BlackRocks BUIDL und Franklin Templetons FOBXX dominieren den Markt für tokenisierte US-Staatsanleihen. Laut Daten von rwa.xyz verwaltet BlackRock über USD 518 Millionen in tokenisierten Vermögenswerten, während Franklin Templeton einen Anteil von rund USD 435 Millionen hält. Zusammen decken diese beiden Fonds fast die Hälfte des USD 2,3 Milliarden schweren Markts für tokenisierte US-Staatsanleihen ab.
Potenzielle Auswirkungen auf die Finanzmärkte
Wenn die CFTC die Empfehlungen annimmt, könnte dies die Verbreitung von tokenisierten Sicherheiten in den Finanzmärkten erheblich beschleunigen. Unternehmen könnten ihre Kapitalbasis effizienter nutzen, indem sie tokenisierte Vermögenswerte als Sicherheiten für ihre Geschäfte einsetzen. Dies könnte zu einer breiteren Akzeptanz von Blockchain-Lösungen in traditionellen Finanzsektoren führen und die Integration von Krypto-Assets in bestehende Märkte vorantreiben.
Marktprognosen
Laut einem Bericht von McKinsey vom Juni 2024 könnte die Marktkapitalisierung von tokenisierten Vermögenswerten bis 2030 auf rund USD 2 Billionen steigen. Sollte die Nachfrage nach tokenisierten Fonds und ähnlichen Produkten weiter zunehmen, könnte dieser Wert in einem optimistischen Szenario auf USD 4 Billionen ansteigen. Die Schätzungen basieren auf der zunehmenden Akzeptanz in Bereichen wie Investmentfonds, Anleihen, Darlehen und alternativen Finanzprodukten.
Bereits bestehende Nutzung von tokenisierten Fonds
Einige Firmen nutzen bereits tokenisierte Fonds wie BlackRocks BUIDL als Sicherheiten. Zum Beispiel setzen Krypto-Prime-Broker wie Hidden Road und FalconX diesen Fonds als Collateral ein. Auch Aave, eine dezentrale Finanzplattform, hat vorgeschlagen, BUIDL-Anteile zu verwenden, um die Stabilität ihres Stablecoins GHO zu gewährleisten. Ebenso plant der Stablecoin-Emittent Ethena Labs, einen neuen Stablecoin namens UStb einzuführen, der vollständig durch BUIDL gedeckt sein soll.
Unsere Einschätzung
Die Einführung tokenisierter Sicherheiten durch die CFTC könnte ein bedeutender Schritt in Richtung einer engeren Verzahnung von traditionellen Finanzmärkten und Blockchain-Technologien sein. Unternehmen könnten von einer effizienteren Verwaltung ihrer Sicherheiten profitieren, während Investoren Zugang zu neuen Möglichkeiten der Portfolio-Diversifikation erhalten. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie schnell sich diese Technologien in den breiteren Finanzmärkten durchsetzen werden.
**Quellen:**
– Bloomberg
– McKinsey