Britische Glücksspielsteuer bleibt bis 2026 unverändert
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Das Herbstbudget der britischen Regierung hat der Glücksspielbranche eine vorübergehende Erleichterung verschafft, indem es geplante Steuererhöhungen für die Branche ausliess. Die Bruttospielertragssteuer (Gross Gaming Yield, GGY) bleibt bis März 2026 unverändert, aber Reformen des Steuersystems könnten 2025 erfolgen. Gleichzeitig wird die Branche weiterhin mit hohen Kosten durch Regulierungen und Abgaben zur Bekämpfung von Spielsucht konfrontiert.
Britische Glücksspielbranche erhält Aufschub durch Herbstbudget
Das kürzlich vorgestellte Herbstbudget von Rachel Reeves, der britischen Finanzministerin, hat der Glücksspielbranche eine dringend benötigte Atempause verschafft. Ursprünglich war erwartet worden, dass Steuererhöhungen die Branche zusätzlich belasten könnten, doch diese blieben aus. Das Budget markiert den ersten umfassenden Finanzplan der Labour-Regierung seit fast 15 Jahren und umfasst insgesamt Steuererhöhungen im Umfang von 40 Milliarden Pfund (51,5 Milliarden US-Dollar), um das wirtschaftliche Defizit von 22 Milliarden Pfund (28,3 Milliarden US-Dollar) zu bewältigen, das von der vorherigen konservativen Regierung hinterlassen wurde.
Die Entscheidung, auf neue Steuern für die Glücksspielbranche zu verzichten, wurde von Branchenvertretern als essenziell angesehen, um Stabilität zu bewahren, insbesondere in einer Zeit, in der umfangreiche regulatorische Reformen umgesetzt werden.
Keine Erhöhung der Glücksspielsteuern, aber Reformen stehen bevor
Trotz Spekulationen über mögliche Steuererhöhungen, insbesondere bei der Fernspielsteuer (Remote Gambling Duty, RGD), bestätigte das Budget, dass die Bruttospielertragssteuer (GGY) bis zum 30. März 2026 eingefroren bleibt. Dies bedeutet, dass die Branche vorerst von zusätzlichen finanziellen Belastungen verschont bleibt. Think Tanks wie das Institute for Public Policy Research (IPPR) hatten zuvor eine Erhöhung der Fernspielsteuer auf bis zu 50 % vorgeschlagen, was bei Branchenführern Besorgnis ausgelöst hatte.
Gavin Isaacs, CEO von Entain, hatte bereits vor den wirtschaftlichen Folgen einer solchen Steuererhöhung gewarnt. Auch Grainne Hurst, CEO des Betting and Gaming Council (BGC), betonte, dass zu hohe Steuerbelastungen die Kunden in den unregulierten Markt treiben könnten. Hurst erklärte: „Unsere Branche steht an einem Scheideweg, da wir die Massnahmen aus dem Weissbuch umsetzen müssen, was unsere Branche über 1 Milliarde Pfund (1,3 Milliarden US-Dollar) kosten wird.“
Zusätzlich zu diesen Herausforderungen wird die Branche mit einer jährlichen Abgabe von 100 Millionen Pfund (128,7 Millionen US-Dollar) zur Finanzierung von Forschung und Behandlung von Spielsucht belastet.
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Zukünftige Steuerreformen in Sicht
Obwohl das aktuelle Budget der Branche eine Verschnaufpause verschafft hat, plant die Regierung, das Steuersystem für das Glücksspiel im Jahr 2025 zu überarbeiten. Derzeit unterliegt die Branche einem gestaffelten Steuersystem, bei dem allgemeine Wetteinnahmen mit 15 % und Fernspielgewinne mit 21 % besteuert werden. Ein möglicher Ansatz wäre die Konsolidierung der Fernspielsteuer, die derzeit für Internet-, Telefon-, TV- und Radiowetten gilt, in einem einheitlichen Steuersystem.
Alun Bowden, Senior Vice President bei Eilers & Krejcik Gaming, erklärte, dass eine Steuererhöhung in naher Zukunft unvermeidlich sei. Er deutete an, dass die Branche eine moderate Erhöhung, insbesondere im Bereich Sportwetten, absorbieren könnte, da diese im Vergleich zum restlichen europäischen Markt niedriger besteuert werden.
Nach der Bekanntgabe des Budgets äusserte sich der BGC erleichtert. Hurst erklärte: „Die Regierung hat auf den BGC und unsere Mitglieder gehört, den richtigen Ausgleich gefunden und Forderungen von Anti-Glücksspiel-Prohibitionisten abgelehnt, die Arbeitsplätze und Wachstum bedrohen.“
Unsere Einschätzung
Das Herbstbudget von Rachel Reeves bietet der britischen Glücksspielbranche vorübergehende Stabilität, indem geplante Steuererhöhungen ausgesetzt wurden. Doch die Branche steht weiterhin vor grossen Herausforderungen, insbesondere durch regulatorische Änderungen und die Abgabe zur Bekämpfung von Spielsucht. Während die kurzfristige finanzielle Belastung vermieden wurde, könnten ab 2025 Steuerreformen auf die Branche zukommen. Es bleibt abzuwarten, wie stark diese Reformen ausfallen und welche Auswirkungen sie auf den regulierten Markt haben werden. Branchenvertreter sollten die Entwicklungen genau beobachten und sich auf mögliche Anpassungen vorbereiten.
**Quellen:**
– Institute for Public Policy Research (IPPR)
– Betting and Gaming Council (BGC)
– Eilers & Krejcik Gaming