Curaçao: GCB weist Korruptionsvorwürfe entschieden zurück
tl;dr: Der Curaçao Gaming Control Board (GCB) weist Vorwürfe von Korruption und Missmanagement bei der Reform der Glücksspiel-Lizenzen zurück. Die Behörde betont ihre Unabhängigkeit und Transparenz im Lizenzierungsprozess, während politische Spannungen im Hintergrund mitschwingen.
Hintergrund der Vorwürfe
Der Curaçao Gaming Control Board (GCB), die Regulierungsbehörde für Glücksspiel in Curaçao, sieht sich mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Luigi Faneyte, ein Oppositionspolitiker der Real Alternative Party, behauptet, dass bei der Vergabe von Glücksspiel-Lizenzen Missmanagement und Korruption im Spiel seien. Diese Vorwürfe richten sich insbesondere gegen Curaçaos Finanzminister Javier Silvania, dem vorgeworfen wird, in den Lizenzierungsprozess eingegriffen zu haben. Gemäss Faneyte wurden einige Lizenzen ohne rechtliche Grundlage vergeben, was finanzielle Verluste für den Staat verursacht habe.
Reaktion des GCB
Der GCB hat die Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen. In einer Stellungnahme betonte die Behörde, dass sie den Lizenzierungsprozess unabhängig und transparent handhabe. Seit Dezember 2019 verfügt der GCB über die alleinige Autorität, Lizenzen zu erteilen, zu ändern, auszusetzen oder zu widerrufen. Politische Einflüsse seien ausgeschlossen.
Im Juli 2022 führte Curaçao ein neues regulatorisches Rahmenwerk ein, die sogenannte «National Ordinance for Games of Chance» (LOK). Ziel ist es, die Glücksspielbranche zu modernisieren und zu standardisieren. Bis September 2023 mussten alle bisherigen Lizenzinhaber ihre Lizenzen im Rahmen des neuen Systems erneut beantragen. Dieses verlangt strengere Compliance-Massnahmen und umfassende Prüfungen, wie z. B. Sanktionsprüfungen, Bewertungen von Geschäftsplänen und Überprüfungen von Webseiten.
Vorwürfe der Geldwäscherei
Faneyte behauptete zudem, dass der Lizenzierungsprozess für Geldwäscherei missbraucht werde. Der GCB widersprach dem entschieden. Alle Lizenzgebühren würden direkt auf ein offizielles Bankkonto der Regierung eingezahlt. Die Behörde erklärte: „Es gibt keinen Spielraum für Missmanagement. Die Behauptung, dass Gelder veruntreut wurden, ist daher falsch. Nach Eingang der Zahlung wird die Lizenz vom GCB ausgestellt.“
Durch die Verwendung sicherer, offizieller Zahlungskanäle werde die Transparenz gewährleistet und eine Zweckentfremdung von Geldern ausgeschlossen. Diese Massnahmen sollen sicherstellen, dass der gesamte Prozess nachvollziehbar bleibt.
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Politischer Kontext
Die Vorwürfe gegen den GCB sind vor dem Hintergrund politischer Spannungen in Curaçao zu sehen. Als Oppositionspolitiker könnte Faneytes Kritik weniger auf konkreten Beweisen, sondern vielmehr auf Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierungspolitik basieren. Der GCB hat darauf hingewiesen, dass die Anschuldigungen umfassend geprüft und entkräftet wurden. Gleichzeitig bekräftigte die Behörde ihr Engagement für Integrität und Transparenz im Lizenzierungsprozess.
Unsere Einschätzung
Die Situation in Curaçao zeigt, wie stark politische und regulatorische Themen im Glücksspielsektor miteinander verflochten sein können. Der GCB hat klare Schritte unternommen, um die Unabhängigkeit und Transparenz seiner Prozesse zu gewährleisten. Die Einführung des neuen Regulierungssystems (LOK) ist ein wichtiger Schritt, um die Branche auf internationalem Niveau zu standardisieren. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Vorwürfe Faneytes weitere Konsequenzen nach sich ziehen oder als Teil politischer Spannungen abgetan werden. Für Betreiber und Spieler ist es entscheidend, dass die Integrität des Lizenzsystems gewahrt bleibt.
Quellen
- Glücksspielbehördenberichte
- Politische Analysen aus Curaçao
- Brancheninterne Veröffentlichungen