Uneinigkeit in Ethereum-Community: ETH verliert an Wert
tl;dr: Die Ethereum-Community ist gespalten über die Zukunft von ETH. Unterschiedliche Ansichten der Führungsebene und ein unsicherer Fahrplan führen zu Verwirrung bei Investoren. Die Diskussion dreht sich um die Bewertung von ETH, die Rolle von DeFi (Decentralized Finance) und den Vergleich mit Bitcoin und anderen grossen Unternehmen wie Apple und Nvidia. Diese Unsicherheiten könnten das Vertrauen in ETH beeinträchtigen.
Uneinigkeit über die Zukunft von Ethereum
Die Ethereum-Community zeigt sich uneinig über den zukünftigen Wert und die Ausrichtung von ETH. Einer der prominenten Stimmen, Justin Drake, verglich Ethereum mit grossen Unternehmen wie Nvidia und Apple. Seiner Meinung nach könnte ETH eine Bewertung im Billionenbereich erreichen, basierend auf den Gebühren, die das Netzwerk generiert. Diese optimistische Sichtweise stösst jedoch auf Kritik innerhalb der Community.
Kritik an der Bewertung von ETH
Sam Kazemian, Gründer des DeFi-Protokolls Frax Finance, widersprach Drakes Einschätzung. Er argumentierte, dass der Vergleich mit Nvidia und Apple die Wachstumschancen von ETH im Vergleich zu Bitcoin (BTC) einschränken könnte. Kazemian führte an, dass ETH derzeit jährlich etwa 1 Milliarde US-Dollar an Einnahmen generiert. Um Apples Bewertung zu erreichen, müsste ETH seine Einnahmen um das 385-fache steigern, was er als unrealistisch ansieht. Er glaubt, dass ETH als Wertaufbewahrungsmittel (SoV) und DeFi-Plattform langfristig mehr Potenzial hat.
Uneinheitliche Vision innerhalb der Führungsebene
Ein weiteres Problem für Ethereum ist die uneinheitliche Kommunikation der Führungsebene. Während Bitcoin oft als «digitales Gold» vermarktet wird, hat Ethereum Schwierigkeiten, eine klare und einheitliche Botschaft an Investoren zu vermitteln. Der Begriff «programmierbares Geld» oder «digitales Öl» hat bislang nicht den gewünschten Anklang gefunden. Zudem gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, ob DeFi der zentrale Wachstumsmotor für ETH sein sollte.
Vitalik Buterin, einer der Mitbegründer von Ethereum, äusserte sich skeptisch gegenüber der ausschliesslichen Fokussierung auf DeFi. Im Gegensatz dazu sehen andere Community-Mitglieder wie Kazemian und Hayden Adams von Uniswap DeFi als entscheidend für den langfristigen Erfolg von Ethereum. Diese widersprüchlichen Aussagen könnten potenzielle Investoren verunsichern und das Vertrauen in ETH schwächen.
Probleme nach dem Dencun-Upgrade
Seit dem Dencun-Upgrade im März hat Ethereum mit einem Rückgang der Gebühren zu kämpfen, da viele Nutzer auf Layer-2-Lösungen (L2s) umgestiegen sind. Diese Entwicklungen haben zu Diskussionen innerhalb der Community geführt, ob die Gebührenstruktur angepasst werden sollte, um den Wert von Ethereum Layer 1 (L1) zu steigern. Gleichzeitig verschärft sich das Inflationsproblem von ETH, was die Unsicherheiten weiter verstärkt.
ETH verliert an Boden gegenüber BTC
Die Unsicherheiten rund um ETH haben dazu geführt, dass die Kryptowährung gegenüber Bitcoin an Wert verloren hat. Die ETH/BTC-Ratio, die die Preisentwicklung von ETH im Vergleich zu BTC misst, erreichte ein Jahrestief. In den letzten zwei Jahren ist der Wert von ETH im Vergleich zu BTC um 44 % gesunken, was darauf hinweist, dass ETH im Wettbewerb mit Bitcoin ins Hintertreffen geraten ist.
Unsere Einschätzung
Die Uneinigkeit innerhalb der Ethereum-Community und die widersprüchlichen Aussagen der Führungsebene könnten das Vertrauen in ETH langfristig beeinträchtigen. Während einige Stimmen optimistisch sind und ETH mit grossen Unternehmen wie Apple vergleichen, sehen andere diesen Ansatz als problematisch an. Die Herausforderungen nach dem Dencun-Upgrade und die sinkende ETH/BTC-Ratio zeigen, dass Ethereum vor grossen Hürden steht. Es bleibt abzuwarten, ob das Netzwerk eine klare Richtung einschlagen kann, um das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen.
Quellen:
Galaxy Research
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