EU-Parlament behält VAE, Gibraltar und Panama auf Geldwäsche-Liste
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Das EU-Parlament hat vorgeschlagen, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Gibraltar und Panama von der Liste der Länder mit erheblichen Mängeln im Bereich der Bekämpfung von Geldwäsche (AML) und Terrorismusfinanzierung (CFT) zu streichen. Dieser Vorschlag wurde jedoch letzte Woche abgelehnt. Trotz der Anerkennung Gibraltars durch die Financial Action Task Force (FATF) für seine Bemühungen im Bereich AML und CFT bleibt das Land auf der Hochrisikoliste der EU, was Kritik aus Gibraltar hervorruft.
Entscheidung des EU-Parlaments trifft auf Widerstand
Die Entscheidung, die VAE, Gibraltar und Panama von der Liste der Länder mit signifikanten AML- und CFT-Mängeln zu streichen, wurde vom Europäischen Parlament abgelehnt. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments (MEPs) sprachen sich mit grosser Mehrheit gegen den Vorschlag der Europäischen Kommission (EC) aus. Mit 490 MEPs, die den Antrag gegen den Vorschlag unterstützten, stiess die Haltung der EC auf heftigen Widerstand, was auf eine Divergenz der Ansichten hindeutet.
FATF-Anerkennung vs. europäische Entscheidung
Die Entscheidung steht im Kontrast zur jüngsten Massnahme der FATF, Gibraltar von ihrer Grauliste zu streichen und damit die Bemühungen des Landes zur Einhaltung von AML- und CFT-Vorschriften anzuerkennen. Trotz dieser Anerkennung bleibt Gibraltar auf der Hochrisikoliste Europas, eine Diskrepanz, die Kritik von der Regierung des Landes hervorruft.
Reaktion der Regierung von Gibraltar
Die Regierung von Gibraltar äusserte ihre Unzufriedenheit mit der Entscheidung des Europäischen Parlaments und betonte ihre Enttäuschung, insbesondere angesichts der Streichung des Landes von der FATF-Grauliste. Sie kritisierte die Entscheidung der MEPs als politisch motiviert und hob ihre Abweichung von technischen Bewertungen hervor. Die Regierung unterstrich die Bedeutung der Anerkennung durch die FATF und bekräftigte, dass die Haltung des Europäischen Parlaments die Fortschritte Gibraltars bei der Bewältigung von AML/CFT-Bedenken nicht negiert.
Unsere Einschätzung
Die Debatte um AML/CFT-Massnahmen unterstreicht die Komplexität der internationalen Finanzregulierung. Es ist wichtig, dass Länder wie Gibraltar, die Anstrengungen unternehmen, um ihre AML- und CFT-Praktiken zu verbessern, entsprechend anerkannt werden. Die politische Dimension dieser Frage sollte nicht die technische Bewertung und die Fortschritte, die ein Land gemacht hat, überschatten.
Quellen
Ricky Grant