US-Notenbank: Banken dürfen Krypto-Firmen bedienen
tl;dr
Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank (Fed), hat klargestellt, dass Banken Krypto-Kunden bedienen dürfen, solange sie Risiken angemessen managen. Diese Aussage wird als Abkehr von der bisherigen restriktiven Haltung gegenüber Krypto-Unternehmen interpretiert, insbesondere von der sogenannten «Operation Choke Point 2.0». Dies könnte neue Möglichkeiten für die Krypto-Industrie und Tech-Startups schaffen.
Was hat Jerome Powell tatsächlich gesagt?
In einer Pressekonferenz erklärte Jerome Powell, dass Banken Krypto-Unternehmen bedienen können, wenn sie die damit verbundenen Risiken verstehen und bewältigen. Er betonte, dass die Fed nicht gegen Innovation sei und keine Massnahmen ergreifen wolle, die Banken dazu zwingen, legale Kunden aus übermässiger Vorsicht abzulehnen. Dies stellt einen klaren Wandel in der Haltung der Fed dar, die bisher als treibende Kraft hinter der eingeschränkten Bankenzugänglichkeit für Krypto-Unternehmen galt.
Hintergrund: Operation Choke Point 2.0
Die sogenannte «Operation Choke Point 2.0» war eine inoffizielle Massnahme, bei der Krypto-Unternehmen systematisch der Zugang zu Bankdienstleistungen erschwert wurde. Diese Praxis wurde unter der Biden-Administration häufig kritisiert. Kritiker wie Nic Carter, Mitgründer von Castle Island Ventures, beschuldigten die Fed, eine zentrale Rolle bei dieser Strategie gespielt zu haben. Powells jüngste Aussagen deuten nun darauf hin, dass diese Phase der Restriktionen beendet ist.
Reaktionen aus der Industrie
Die Krypto- und Tech-Industrie hat die Aussagen von Powell positiv aufgenommen. Nic Carter sprach von einem «immensen Tonwechsel» und erklärte, dass die Operation Choke Point 2.0 nun vorbei sei. Auch Paul Grewal, Chief Legal Officer von Coinbase, nannte Powells Statement eine deutliche Veränderung gegenüber der Haltung der letzten vier Jahre. Er hob hervor, dass Banken nun Krypto-Risiken genauso wie Risiken aus anderen Branchen managen können.
Weitere regulatorische Änderungen
Ein weiterer positiver Schritt für die Krypto-Industrie ist die Abschaffung der SEC-Richtlinie SAB 121. Diese hatte Unternehmen daran gehindert, Krypto-Vermögenswerte in ihren Finanzberichten zu berücksichtigen. Die Kombination dieser regulatorischen Lockerungen könnte den Weg für eine breitere Akzeptanz von Kryptowährungen in den USA ebnen.
Was bedeutet das für die Krypto-Industrie?
Die Lockerungen könnten dazu führen, dass Krypto-Unternehmen und Tech-Startups wieder einfacher auf Bankdienstleistungen zugreifen können. Dies könnte die Innovationskraft der Branche stärken und neue Investitionen anziehen. Gleichzeitig bleibt es wichtig, dass Banken und Unternehmen die mit Kryptowährungen verbundenen Risiken weiterhin sorgfältig managen.
Das solltest du auch lesen:
Unsere Einschätzung
Die jüngsten Entwicklungen deuten auf eine positivere Haltung gegenüber Kryptowährungen in den USA hin. Für die Krypto-Industrie könnte dies ein Wendepunkt sein, insbesondere nach den restriktiven Jahren unter der vorherigen Administration. Dennoch bleibt abzuwarten, wie diese Änderungen in der Praxis umgesetzt werden und ob sie tatsächlich zu einem nachhaltigen Wachstum der Branche führen.
Quellen
– Reuters
– Bloomberg
– The Wall Street Journal
– Financial Times