Irland: Kartensperren für Glücksspiel zum Spielerschutz
tl;dr: Irland führt freiwillige Sperren für Glücksspiel-Transaktionen ein, um Spieler besser zu schützen. Banken wie AIB und Revolut bieten diese Funktion bereits an. Ergänzt wird dies durch umfassende gesetzliche Reformen, darunter ein nationales Selbstsperrregister und strengere Werberegeln.
Irland setzt auf freiwillige Kartensperren für Glücksspiel
Irlands Glücksspielaufsichtsbehörde, die Gambling Regulatory Authority of Ireland (GRAI), arbeitet mit führenden Banken zusammen, um freiwillige Sperren für Glücksspiel-Transaktionen einzuführen. Diese Funktion soll Spielern helfen, ihre Ausgaben besser zu kontrollieren und problematisches Spielverhalten einzudämmen. Erste Finanzinstitute wie AIB, EBS und Revolut bieten ihren Kunden bereits die Möglichkeit, Glücksspiel-Transaktionen direkt über ihre Bankkarten zu blockieren.
Anne-Marie Caulfield, CEO der GRAI, begrüsste diese Initiative. Sie verwies auf eine Studie des Economic and Social Research Institute (ESRI), die zeigt, dass Betroffene von Glücksspielproblemen durchschnittlich 1’000 Euro pro Monat für Glücksspiele ausgeben. Die Zusammenarbeit mit der Banking and Payments Federation of Ireland soll sicherstellen, dass diese Funktion künftig bei allen grossen irischen Banken verfügbar ist.
Neue Gesetze für einen sichereren Glücksspielmarkt
Die freiwilligen Kartensperren sind Teil eines umfassenderen Reformpakets, das mit dem Glücksspielregulierungsgesetz 2022 (Gambling Regulation Bill 2022) verabschiedet wurde. Dieses Gesetz bringt wesentliche Änderungen, darunter:
- Strengere Regeln für Glücksspielwerbung
- Ein nationales Selbstsperrregister
- Ein Sozialfonds zur Unterstützung von Programmen gegen Spielsucht
Das Selbstsperrregister, das bald eingeführt wird, ergänzt die freiwilligen Sperren. Spieler können sich selbstständig ausschliessen, und Betreiber, die diesen Ausschluss missachten, riskieren hohe Strafen oder sogar Haftstrafen. Die irische Regierung sieht das Register als entscheidendes Werkzeug, um moderne Herausforderungen im Glücksspiel zu bewältigen.
Kampagnen und Therapien gegen Spielsucht
Neben den gesetzlichen Massnahmen plant die GRAI in Zusammenarbeit mit den HSE Addiction Services (staatliche Suchthilfedienste) eine Informationskampagne. Ziel ist es, Eltern über die Gefahren des Glücksspiels bei Minderjährigen aufzuklären. Zusätzlich wird ein Pilotprojekt gestartet, das massgeschneiderte Therapieangebote für Spielsüchtige bereitstellt.
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Im Budget für 2025 wurden der GRAI 9,46 Millionen Dollar zugewiesen, um diese Initiativen zu finanzieren. Damit ist Irland gut aufgestellt, um verantwortungsvolles Spielen zu fördern und Vorbild für andere Länder zu sein. Die Reformen orientieren sich an ähnlichen Ansätzen in Grossbritannien, wo ebenfalls auf Innovation und Kooperation gesetzt wird, um die negativen Folgen des Glücksspiels zu begrenzen.
Unsere Einschätzung
Irlands Ansatz, freiwillige Kartensperren mit gesetzlichen Reformen und Präventionsprogrammen zu kombinieren, zeigt eine ganzheitliche Strategie. Besonders das Zusammenspiel von Banken, Regierung und Suchthilfediensten könnte langfristig dazu beitragen, problematisches Spielverhalten zu reduzieren. Für Spieler, die ihre Ausgaben besser kontrollieren möchten, sind solche Sperrfunktionen ein nützliches Werkzeug. Es bleibt abzuwarten, ob diese Massnahmen auch in anderen Ländern Schule machen.
Quellen:
- Irish Examiner
- Economic and Social Research Institute
- HSE Addiction Services