Macau: 25 Jahre China, Xi fordert weniger Casino-Abh.
**tl;dr:** Macau feiert 25 Jahre unter chinesischer Verwaltung. Chinas Präsident Xi Jinping fordert weniger Abhängigkeit vom Casino-Sektor und eine diversifizierte Wirtschaft. Während das Glücksspiel der Region Wohlstand brachte, gibt es auch Kritik an den sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen.
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Macau: 25 Jahre unter chinesischer Verwaltung
Nach der Rückgabe von Portugal an China im Jahr 1999 feierte Macau kürzlich sein 25-jähriges Jubiläum unter chinesischer Souveränität. Präsident Xi Jinping besuchte die Region am 18. Dezember für drei Tage und nutzte die Gelegenheit, um die lokale Führung zu ermahnen, die einseitige Abhängigkeit von der Casino-Industrie zu reduzieren. Xi betonte, dass Macau angesichts globaler und lokaler Veränderungen neue wirtschaftliche Wege beschreiten müsse. Sein Appell: Mehr Diversifikation und die Förderung international wettbewerbsfähiger Branchen.
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Macaus Aufstieg durch die Casino-Industrie
Macau ist die einzige Region Chinas, in der Casino-Glücksspiel legal ist. Dieser Vorteil hat die Stadt zu einem Magneten für Touristen gemacht, insbesondere aus dem chinesischen Festland. Amerikanische Casino-Betreiber wie MGM Resorts, Las Vegas Sands und Wynn Resorts investierten massiv in den Bau luxuriöser Casinos. Anfangs richtete sich das Angebot an wohlhabende Gäste, doch nach den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurde der Fokus auf ein breiteres Publikum mit kleineren Budgets erweitert.
Die Zahlen sprechen für sich: Der Bruttoinlandsprodukt (BIP) Macaus stieg von 6,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 1999 auf 46 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 – eine direkte Folge der boomenden Casino-Industrie. Pro Kopf entspricht dies einem BIP von 68’000 US-Dollar, was über dem Niveau vieler europäischer Länder liegt. Zudem generiert die Branche jährlich rund 1’240 US-Dollar an Steuereinnahmen pro Einwohner.
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Die Schattenseiten des Casino-Booms
Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs gibt es auch kritische Stimmen. Viele Einwohner bemängeln, dass die Stadt durch den Tourismus überfüllt ist und alternative Karrieremöglichkeiten ausserhalb der Glücksspielindustrie begrenzt sind. Für viele fühlt sich diese wirtschaftliche Abhängigkeit einengend an. Dennoch bleibt Macau ein globaler Anziehungspunkt und trägt nicht umsonst den Beinamen „Las Vegas des Ostens“.
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Unsere Einschätzung
Macaus wirtschaftlicher Erfolg ist unbestritten, doch die Abhängigkeit von der Casino-Industrie birgt Risiken. Die Forderung nach Diversifikation ist berechtigt und könnte langfristig die Stabilität der Region sichern. Gleichzeitig sollte die Regierung sicherstellen, dass die lokale Bevölkerung von neuen Branchen profitiert und nicht nur als Mittel zum Zweck dient. Es bleibt abzuwarten, wie Macau diesen Balanceakt meistert.
**Quellen:** Associated Press, South China Morning Post, Reuters