Schweden schliesst alle Casinos bis Januar 2026
tl;dr
Schweden schliesst bis Januar 2026 alle landbasierten Casinos. Die staatliche Betreiberin Svenska Spel stellt den Betrieb von Casino Cosmopol in Stockholm ein – dem letzten aktiven Standort. Grund sind sinkende Besucherzahlen und geringe Rentabilität. Die Regierung sieht in Online-Angeboten die Zukunft des Glücksspiels. Die Glücksspielaufsicht warnt vor einem möglichen Anstieg illegaler Aktivitäten.
Schwedens letzter Spielsaal schliesst: Ein Wendepunkt
Schweden hat entschieden: Bis spätestens 1. Januar 2026 wird es keine legalen landbasierten Casinos mehr im Land geben. Das Parlament, der Riksdag, verabschiedete ein entsprechendes Gesetz. Damit endet auch die Geschichte von Casino Cosmopol, einem Tochterunternehmen der staatlichen Svenska Spel. Derzeit ist nur noch der Standort in Stockholm aktiv – die letzten drei Filialen in Sundsvall, Göteborg und Malmö wurden bereits geschlossen.
Rückläufige Zahlen und verändertes Spielverhalten
Hauptgrund für den Beschluss: Die Besucherzahlen sind seit Jahren rückläufig. Auch die finanziellen Ergebnisse waren zuletzt enttäuschend. Der Umsatz von Casino Cosmopol sank im Jahr 2024 um 66,3 % auf 160 Millionen Schwedische Kronen (ca. 15,04 Millionen US-Dollar). Die Regierung kommt zum Schluss, dass stationäre Casinos keinen relevanten Beitrag mehr zur Glücksspielbranche leisten. Immer mehr Spieler wechseln zu Online-Casinos, ein Trend, der durch die Pandemie verstärkt wurde.
Svenska Spel unterstützt die Entscheidung
Die Betreiberin Svenska Spel zeigt Verständnis für die Entscheidung. CEO Ola Enquist erklärte, man sei auf diesen Schritt vorbereitet gewesen. Dennoch sei es ein emotionales Ende einer Ära. Aktuell beschäftigt das Casino in Stockholm rund 240 Mitarbeitende. Mit den Gewerkschaften laufen bereits Gespräche über Sozialpläne und Unterstützungsmöglichkeiten für die Belegschaft.
Regulierungsbehörde warnt vor Schattenmarkt
Die schwedische Glücksspielaufsicht Spelinspektionen sowie die Polizei äusserten Bedenken. Sie befürchten, dass mit dem Wegfall legaler physischer Spielstätten der illegale Markt wachsen könnte. Zwar unterstützte Spelinspektionen die Schliessung grundsätzlich, forderte aber zusätzliche Ressourcen, um unlizenzierte Anbieter künftig besser bekämpfen zu können. Es sei wahrscheinlich, dass bestehende Kapazitäten umverteilt werden müssten.
Online-Glücksspiel bleibt auf dem Vormarsch
Trotz der Schliessungen verzeichnete die Branche insgesamt ein Umsatzplus. Im Jahr 2024 wuchs der Gesamtumsatz des schwedischen Glücksspielmarkts um 2,65 % auf 27,85 Milliarden Schwedische Kronen (rund 2,62 Milliarden US-Dollar). Der Markt ist klar im Wandel: Weg von stationären Angeboten, hin zu digitalen Plattformen.
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Keine neuen Lizenzen mehr für stationäre Casinos
Mit dem Gesetz ist auch festgelegt, dass künftig keine neuen Lizenzen für landbasierte Casinos vergeben werden. Private Anbieter erhalten keine Möglichkeit, in diese Lücke zu stossen. Schweden verabschiedet sich damit vollständig vom klassischen Casino-Modell und setzt auf digitale Regulierung.
Unsere Einschätzung
Schweden zieht einen klaren Schlussstrich unter das Kapitel stationäres Glücksspiel. Die Entscheidung ist nachvollziehbar, wenn man die Zahlen und Marktverlagerungen betrachtet. Für Spieler bedeutet das: Wer in Schweden künftig legal spielen will, muss auf Online-Casinos ausweichen. Für die Schweiz ist diese Entwicklung ein interessanter Hinweis darauf, wie nationale Märkte auf digitale Trends reagieren. Gleichzeitig zeigt sich, wie wichtig eine starke Regulierung ist, um illegale Angebote einzudämmen.
Quellen
– iGaming.org
– igamingbusiness.com
– cointelegraph
– onlinecasinosdeutschland.com
– ambcrypto
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