Schweden: BOS fordert härtere Gesetze gegen illegales Glücksspiel
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Die schwedische Handelsvereinigung für Online-Glücksspiel (BOS) fordert eine Verschärfung des Glücksspielgesetzes, um den Schwarzmarkt einzudämmen. Unlizenzierte Anbieter umgehen die Regulierung, indem sie Spiele in Fremdwährungen und nicht auf Schwedisch anbieten. BOS argumentiert, dass dies illegales Glücksspiel begünstigt und fordert ein vollständiges Verbot aller nicht lizenzierten Angebote.
BOS fordert strengere Regulierung gegen illegale Anbieter
BOS weist darauf hin, dass die aktuelle Gesetzgebung es ausländischen Glücksspielanbietern ermöglicht, schwedische Spieler zu bedienen, solange sie nicht in Schwedisch kommunizieren und nicht die schwedische Krone (SEK) als Währung nutzen. Dies führe dazu, dass illegale Glücksspielangebote florieren.
In einem Schreiben an die Regierung betonte BOS, dass viele Schweden Englisch verstehen und die gängigen ausländischen Währungen wie den Euro problemlos nutzen können. Dadurch werde der Schwarzmarkt begünstigt, während lizenzierte Anbieter Marktanteile verlieren.
Schwarzmarkt wächst trotz Regulierung
Ein zentrales Problem ist die sogenannte Kanalisation – der Anteil der Spieler, die lizenzierte statt illegale Angebote nutzen. Die schwedische Regierung strebt eine Kanalisation von 90 % an, doch aktuelle Zahlen zeigen, dass dieses Ziel verfehlt wird.
Laut der schwedischen Pferdewetten-Monopolgesellschaft ATG hat sich der Verkehr zu nicht lizenzierten Seiten seit 2019 verzehnfacht. Während die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen die Kanalisation im Oktober 2024 noch auf 86 % schätzte, gehen neuere Untersuchungen von lediglich 70 % bis 82 % aus.
BOS fordert konsequentes Verbot nicht lizenzierter Angebote
BOS-Generalsekretär Gustaf Hoffstedt betont, dass auf dem Schwarzmarkt keinerlei Verbraucherschutz existiert. Deshalb müsse das Glücksspielgesetz geändert und alle nicht lizenzierten Angebote konsequent verboten werden. Nur so könne der illegale Markt eingedämmt und der Spielerschutz verbessert werden.
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Trotz wiederholter Warnungen an die aktuelle und vorherige Regierung sei bislang keine wirksame Massnahme ergriffen worden. BOS fordert daher eine Schliessung der Gesetzeslücken sowie eine stärkere Durchsetzung der bestehenden Vorschriften.
Unsere Einschätzung
Die schwedische Glücksspielregulierung zeigt Schwächen, die illegale Anbieter ausnutzen. BOS’ Forderung nach einem umfassenden Verbot nicht lizenzierter Angebote ist nachvollziehbar, da der Schwarzmarkt sowohl für Spieler als auch für regulierte Anbieter problematisch ist.
Die Entwicklung in Schweden könnte auch für andere regulierte Märkte wie die Schweiz von Interesse sein. Hierzulande gibt es ähnliche Herausforderungen mit nicht lizenzierten Anbietern, die über ausländische Webseiten zugänglich sind. Strengere Durchsetzungsmassnahmen könnten helfen, den regulierten Markt zu stärken und den Konsumentenschutz zu verbessern.
Quellen:
– igamingbusiness.com
– cointelegraph
– onlinecasinosdeutschland.com
– ambcrypto