Bitcoin fällt unter 60.000 USD – Verkäufe und Unsicherheit
Das Wichtigste in Kürze
- Bitcoin (BTC) fiel erneut unter die Marke von 60.000 USD, nachdem es kurzzeitig darüber lag.
- Der Rückgang wird durch Verkäufe von kurzfristigen Haltern (STHs) und Walen verstärkt.
- Langfristige Halter (LTHs) könnten bei einem weiteren Rückgang in den Markt einsteigen.
- Makroökonomische Faktoren könnten den Kurs weiter beeinflussen.
Bitcoin fällt unter 60.000 USD – Was steckt dahinter?
Bitcoin (BTC) hat in den letzten Tagen erneut an Wert verloren und ist unter die Marke von 60.000 USD gefallen. Nach einem kurzen Anstieg über diese psychologisch wichtige Grenze am Wochenende, fiel der Kurs wieder auf etwa 58.580 USD zurück. Dies hat in der Krypto-Community erneut Diskussionen über die Gründe für den Rückgang ausgelöst. Doch was sind die Hauptfaktoren, die zu diesem Kursverfall geführt haben?
Profitmitnahmen durch kurzfristige Halter (STHs)
Eine Analyse des täglichen Kursverlaufs zeigt, dass viele kurzfristige Halter (STHs) nach einer Serie von sechs aufeinanderfolgenden grünen Kerzen ihre Gewinne mitgenommen haben. Dies ist ein typisches Verhalten, insbesondere nach einem vorherigen Kursrückgang im August, als Bitcoin unter 55.000 USD fiel. Sobald der Kurs wieder anstieg, nutzten viele Investoren die Gelegenheit, ihre Positionen zu liquidieren, bevor der Aufwärtstrend an Schwung verlor.
Unterschiedliche Strategien von STHs und LTHs
Ein Blick auf das Verhalten von STHs und LTHs zeigt, dass diese Gruppen unterschiedlich auf Marktschwankungen reagieren. Während STHs dazu neigen, ihre Bestände zu verkaufen, sobald der Kurs ein Hoch erreicht, warten LTHs auf Kursrückgänge, um ihre Bestände aufzustocken. Dieses Muster wiederholt sich oft: STHs verkaufen, sobald der Kurs ein bestimmtes Niveau erreicht, was zu einem Rückgang führt, den LTHs dann nutzen, um zu kaufen.
Verstärkter Verkaufsdruck durch Wale
Neben den Verkäufen durch STHs haben auch Wale – also Investoren mit großen Beständen an Bitcoin – ihre Bestände reduziert. Dies hat den Verkaufsdruck weiter verstärkt und den Kurs nach unten gedrückt. Der sogenannte STH-SOPR-Indikator, der das Verhältnis von realisierten Gewinnen und Verlusten misst, stieg nach dem Kursanstieg über 60.500 USD deutlich an, was auf vermehrte Gewinnmitnahmen hindeutet.
Was kommt als Nächstes?
Die Frage, die sich viele Investoren jetzt stellen, ist, ob der Kurs weiter fallen wird. Ein Blick auf den MVRV-Momentum-Indikator zeigt, dass der Abwärtstrend seit Juni anhält, als Bitcoin unter 66.750 USD fiel. Sollte der Kurs die Unterstützung bei 58.100 USD durchbrechen, könnte ein weiterer Rückgang auf 55.000 USD folgen. Historisch gesehen haben LTHs in solchen Phasen verstärkt Bitcoin gekauft, was zu einer Erholung geführt hat.
Makroökonomische Faktoren im Blick
Neben den internen Marktmechanismen könnten auch externe, makroökonomische Faktoren den Bitcoin-Kurs beeinflussen. Beispielsweise könnten Entscheidungen der US-Notenbank (Fed), wie etwa eine Zinssenkung, die Nachfrage nach Bitcoin ankurbeln. Allerdings ist eine Kursumkehr nur dann wahrscheinlich, wenn entweder ein starker Bullenmarkt einsetzt oder der Kurs auf 55.000 USD fällt und damit LTHs zum Kauf animiert.
Unsere Einschätzung
Der aktuelle Rückgang von Bitcoin scheint hauptsächlich durch Verkäufe von kurzfristigen Haltern und Walen verursacht zu sein. Langfristige Halter könnten jedoch bei einem weiteren Kursrückgang wieder in den Markt einsteigen. Es bleibt abzuwarten, ob makroökonomische Faktoren wie eine mögliche Zinssenkung der Fed den Kurs stützen werden. Bis dahin ist Vorsicht geboten, da ein weiterer Rückgang auf 55.000 USD nicht ausgeschlossen ist.