EU behält Gibraltar auf Geldwäsche-Liste trotz Kritik
Das Wichtigste in Kürze
Die Entscheidung des EU-Parlaments, Gibraltar auf der Liste der Länder mit erheblichen Mängeln in der Bekämpfung von Geldwäsche (AML) und Terrorismusfinanzierung (CFT) zu belassen, stößt auf Widerstand. Dies geschieht trotz der Empfehlung der Europäischen Kommission und der Entfernung Gibraltars von der FATF-Grauliste. Die Entscheidung unterstreicht die politischen Spannungen und die Komplexität der internationalen Finanzregulierung.
EU vs. FATF: Ein Konflikt der Bewertungen
Die Europäische Kommission schlug vor, Gibraltar zusammen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Panama von der Liste der Hochrisikoländer im Bereich AML/CFT zu entfernen. Diese Empfehlung basierte auf Fortschritten, die diese Länder gemacht haben. Dennoch stimmte das EU-Parlament mit einer überwältigenden Mehrheit von 490 Mitgliedern gegen diesen Vorschlag. Ein solcher Schritt steht im Gegensatz zur Entscheidung der Financial Action Task Force (FATF), die Gibraltar kürzlich von ihrer Grauliste entfernt hat, was die Bemühungen des Landes im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung anerkennt.
Gibraltars Reaktion
Die Regierung Gibraltars äußerte ihre Enttäuschung über die Entscheidung des EU-Parlaments. Sie betonte, dass dieser Schritt politisch motiviert sei und nicht die technischen Bewertungen und Fortschritte des Landes im Bereich AML/CFT widerspiegele. Gibraltar hebt die Anerkennung durch die FATF hervor und kritisiert die Politisierung der Entscheidung, die als Rückschlag für die internationalen Bemühungen im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gesehen wird.
Die Bedeutung für die Online-Glücksspielbranche
Diese Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf die Online-Glücksspielindustrie, insbesondere in Regionen wie Gibraltar, die als wichtige Hubs für Online-Casinos gelten. Die Beibehaltung auf der AML/CFT-Liste könnte zu erhöhten regulatorischen Anforderungen und Überprüfungen für in Gibraltar ansässige Glücksspielanbieter führen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für Betreiber, die Entwicklungen genau zu verfolgen und die Compliance-Anforderungen kontinuierlich zu evaluieren und anzupassen.
Unsere Einschätzung
Die Entscheidung des EU-Parlaments, Gibraltar auf der Liste der Hochrisikoländer für AML/CFT zu belassen, zeigt die Herausforderungen und politischen Überlegungen, die in der internationalen Finanzregulierung eine Rolle spielen. Für die Online-Glücksspielbranche unterstreicht dies die Bedeutung von Compliance und die Notwendigkeit, auf dem neuesten Stand der regulatorischen Entwicklungen zu bleiben. Es ist entscheidend, dass Betreiber die sich ändernden Landschaften verstehen und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.
Quellen
– Ricky Grant
– Paysafe
– Caesars
– Fanatics Betting and Gaming
– Livespins
– Swedish Scratch Card Game ‘Trisskrapet’
– Senator Hontiveros
– Cordish
– Kambi und Choctaw Nation