Powell signalisiert Offenheit der US-Notenbank für Krypto
Das Wichtigste in Kürze
Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank (Federal Reserve), hat sich kürzlich positiv zur Zusammenarbeit von Banken mit Krypto-Kunden geäußert. Er betonte, dass Banken Krypto-Kunden bedienen können, solange sie die damit verbundenen Risiken verstehen und managen. Diese Aussage markiert eine mögliche Abkehr von der restriktiven Haltung gegenüber Krypto-Unternehmen, die unter der vorherigen US-Regierung bekannt wurde. Branchenexperten sehen darin einen bedeutenden Wandel, der das Potenzial hat, die Krypto-Adoption in den USA zu fördern.
Ein Blick zurück: Operation ChokePoint 2.0
In den vergangenen Jahren sah sich die Krypto-Branche in den USA mit erheblichen Hürden konfrontiert. Unter dem Begriff „Operation ChokePoint 2.0“ (OCP 2.0) wurden Banken angeblich dazu gedrängt, Krypto-Unternehmen den Zugang zu Bankdienstleistungen zu verweigern. Diese Praxis führte dazu, dass zahlreiche Unternehmen, darunter auch Start-ups aus der Technologiebranche, von der Bankenlandschaft ausgeschlossen wurden. Kritiker wie Nic Carter, Mitbegründer von Castle Island Ventures, machten die Federal Reserve für diese Maßnahmen verantwortlich.
Powells neue Haltung: Ein Wendepunkt?
Während einer Pressekonferenz erklärte Jerome Powell, dass Banken Krypto-Kunden bedienen können, sofern sie die Risiken angemessen bewerten und steuern. Er betonte, dass die Federal Reserve nicht gegen Innovation sei und keine Maßnahmen ergreifen wolle, die dazu führen, dass Banken legale Kunden aufgrund übermäßiger Risikoscheu ablehnen. Diese Aussagen wurden von Branchenvertretern wie Paul Grewal, dem Chief Legal Officer von Coinbase, als deutlicher Kurswechsel im Vergleich zur vorherigen Regierung interpretiert.
Positive Signale für die Krypto-Branche
Die jüngsten Entwicklungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die Krypto-Industrie haben. Neben Powells Aussagen wurde auch die umstrittene SEC-Bilanzierungsvorschrift SAB 121 aufgehoben, die Unternehmen daran hinderte, Krypto-Assets in ihren Finanzberichten auszuweisen. Diese Änderungen könnten dazu beitragen, das Vertrauen in die Krypto-Branche zu stärken und die Akzeptanz digitaler Währungen in den USA zu fördern.
Reaktionen aus der Branche
Die Krypto-Community hat die neuen Entwicklungen überwiegend positiv aufgenommen. Nic Carter bezeichnete Powells Äußerungen als „immensen Tonwechsel“ und erklärte, dass die Ära von OCP 2.0 vorbei sei. Auch Marc Andreessen, Mitbegründer von a16z, hob in einem Interview hervor, wie stark die Maßnahmen der letzten Jahre die Technologie- und Krypto-Branche beeinträchtigt haben. Die jüngsten Veränderungen könnten nun dazu beitragen, das Vertrauen in den Sektor wiederherzustellen und die Innovationskraft der Branche zu fördern.
Unsere Einschätzung
Powells Aussagen und die jüngsten regulatorischen Änderungen könnten einen Wendepunkt für die Krypto-Branche in den USA darstellen. Die Möglichkeit für Banken, Krypto-Kunden zu bedienen, ohne regulatorische Repressionen befürchten zu müssen, könnte das Wachstum und die Akzeptanz digitaler Währungen erheblich vorantreiben. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen in der Praxis auswirken und ob weitere Schritte folgen, um die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Krypto-Industrie zu klären.
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