Italien verschärft Glücksspielregeln mit Altersprüfung
Das Wichtigste in Kürze
Italien verschärft seine Glücksspielregulierungen mit neuen Altersverifikationsregeln. Diese Maßnahmen sollen Minderjährige besser schützen und greifen auf das öffentliche digitale Identitätssystem (SPID) zurück. Zusätzlich plant die Regierung eine Überarbeitung der Online-Glücksspiellizenzen, die ab 2025 in Kraft treten sollen. Die Europäische Kommission prüft derzeit die Einhaltung der EU-Datenschutzgesetze.
Strengere Altersverifikation für Glücksspielplattformen
Italien hat neue Richtlinien verabschiedet, die eine verpflichtende Altersverifikation für alle Glücksspielinhalte vorschreiben. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass nur Erwachsene auf entsprechende Plattformen zugreifen können. Nutzer müssen ihre Identität über das Public Digital Identity System (SPID) oder eine vergleichbare Methode bestätigen. Diese Systeme werden bereits für andere Altersbeschränkungen, wie bei pornografischen Inhalten und bestimmten sozialen Netzwerken, eingesetzt.
Ein besonderes Merkmal dieser Verifikation ist der sogenannte „doppelte Anonymitätsansatz“. Das bedeutet, dass Medienanbieter keine Daten zur Altersverifikation speichern oder verfolgen dürfen, was die Privatsphäre der Nutzer schützt.
Teil des Caivano-Dekrets zum Schutz von Minderjährigen
Die neuen Altersverifikationsregeln sind Teil eines umfassenderen Maßnahmenpakets, das unter dem Caivano-Dekret eingeführt wurde. Ziel ist es, Minderjährige vor Inhalten zu schützen, die ihre physische, mentale oder moralische Entwicklung gefährden könnten. Neben Glücksspielplattformen betrifft dies auch andere Bereiche, die als potenziell schädlich für junge Menschen angesehen werden.
Aktuell prüft die Europäische Kommission diese Maßnahmen, um sicherzustellen, dass sie mit den Datenschutzgesetzen der Europäischen Union im Einklang stehen.
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Überarbeitung der Online-Glücksspiellizenzen
Neben dem Schutz von Minderjährigen plant die italienische Regierung, das Lizenzsystem für Online-Glücksspielanbieter zu reformieren. Ab Anfang 2025 sollen neue Lizenzen eingeführt werden, die für einen Zeitraum von neun Jahren gültig sind. Die Kosten für diese Lizenzen werden auf 7 Millionen Euro festgelegt.
Wichtig ist, dass auch diese Lizenzen den strengen Altersverifikationsregeln unterliegen. Damit soll sichergestellt werden, dass der Schutz von Minderjährigen durchgängig in der gesamten Branche gewährleistet ist.
Unsere Einschätzung
Italien setzt mit diesen neuen Regulierungen ein klares Zeichen für den Schutz von Minderjährigen. Die Einführung eines verpflichtenden Altersverifikationssystems, das auf dem SPID basiert, stellt sicher, dass nur Erwachsene auf Glücksspielplattformen zugreifen können. Gleichzeitig wird durch den doppelten Anonymitätsansatz die Privatsphäre der Nutzer gewahrt.
Die geplante Überarbeitung der Online-Glücksspiellizenzen zeigt, dass Italien seine Glücksspielbranche stärker regulieren möchte. Die hohen Lizenzgebühren und die strengen Auflagen könnten dazu führen, dass kleinere Anbieter den Markt verlassen, während größere Unternehmen sich an die neuen Regeln anpassen müssen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Europäische Kommission die neuen Maßnahmen bewertet und ob es Anpassungen geben wird, um die EU-Datenschutzgesetze vollständig zu erfüllen.